Künstliche Intelligenz (KI) hat den Einkauf erreicht – und das nicht als visionäres Konzept, sondern als pragmatische Lösung für drängende Herausforderungen. Der Einkauf steht vor der Frage: Wo bringt KI den größten Nutzen? Die Antwort: Dort, wo schnelle Erfolge und messbarer Mehrwert entstehen.
KI im Einkauf: Konkrete Anwendungen mit Mehrwert
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Kostenstrukturanalyse: Mehr Transparenz, bessere Verhandlungen
Einkaufsentscheidungen beruhen auf Kostenanalysen. KI durchleuchtet Produktkosten auf die Kostentreiber, analysiert Rohstoffpreise und simuliert verschiedene Kostenstrukturen. So lassen sich Zielpreise präzise definieren, Benchmarks setzen und Einkaufsstrategien optimieren.
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Lieferantensuche & -auswahl: Schneller, präziser, global
Anstatt Stunden mit manueller Recherche zu verbringen, durchforstet KI weltweit das Internet in Sekunden. B2B-Suchmaschinen mit KI erkennen relevante Lieferanten weltweit, konsolidieren Informationen und optimieren den Auswahlprozess.
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Vertragsmanagement: KI als digitaler Vertragsassistent
Rahmenverträge, NDAs oder allgemeine Einkaufsbedingungen: KI erstellt, analysiert und optimiert Verträge in Rekordzeit. Sie erkennt Unklarheiten, minimiert Risiken und sorgt für präzise Formulierungen – das spart Zeit, verstärkt das Verständnis für die Inhalte und erhöht die Qualität der Vertragsentwürfe.
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Verhandlungsunterstützung: KI als taktischer Sparringspartner
Mit KI lassen sich Verhandlungen strategisch vorbereiten. Sie simuliert Verhandlungsszenarien, analysiert Positionen und entwickelt überzeugende Argumentationen. Generative KI-Modelle unterstützen zudem bei der Formulierung von Verhandlungsmails und -strategien.
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Lieferantenklassifizierung: Struktur durch Automatisierung
KI kategorisiert Lieferanten entlang einer Warengruppenstruktur, analysiert Beschaffungsdaten und integriert ABC-Analysen. Das Ergebnis: Transparenz, Klassifizierung und eine fokussierte Zusammenarbeit mit strategischen Partnern.
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Nachhaltigkeitsrisiken: Proaktive Steuerung der Lieferkette
KI scannt in Echtzeit öffentliche Datenquellen, Medien und soziale Netzwerke nach Risiken in der Lieferkette. Unternehmen erkennen Compliance-Verstöße früher, sichern regulatorische Vorgaben ab und vermeiden Reputationsschäden.
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Bedarfsprognosen & Bestandsmanagement: Weniger Bestände, höhere Verfügbarkeit
Moderne KI-Modelle analysieren historische Verkaufsdaten, saisonale Trends und externe Marktfaktoren, um Bedarfsprognosen mit hoher Präzision zu erstellen. Das Resultat: Optimierte Lagerbestände, reduzierte Kosten und gesteigerte Lieferfähigkeit.
Fazit: Jetzt starten und Wettbewerbsvorteile sichern
KI ist keine Zukunftsvision – sie wird im Einkauf bereits erfolgreich eingesetzt. Unternehmen, die jetzt aktiv werden, profitieren von schnelleren Prozessen, fundierten Entscheidungen und spürbaren Kosteneinsparungen. Die Integration muss dabei nicht komplex sein: Ein pragmatischer Start mit ausgewählten Use Cases sorgt für erste Erfolge und zeigt das Potenzial der Technologie.
Autor:

Stephan Hofstetter – s.hofstetter@kloepfel-consulting.com
Kontakt:
Kloepfel Group
Damir Berberovic
Tel.: 0211 941 984 33 | Mail: rendite@kloepfel-consulting.com