Neue HWWI-Konjunkturprognose
Hamburg, – 5. Marz 2024 – Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) rechnet für die deutsche Wirtschaft nach einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts von 0,3% im Jahr 2023 für die Jahre 2024 und 2025 nur mit geringem Erholungspotenzial. Angesichts des schwierigen Starts in dieses Jahr hinein und des dadurch gedruckten Ausgangsniveaus ist selbst bei moderatem konjunkturellen Aufschwung im restlichen Jahresverlauf für 2024 nur mehr ein Wirtschaftswachstum von im Durchschnitt ¼ % zu erwarten. Selbst das setzt aber voraus, dass die geopolitischen Konflikte nicht weiter eskalieren. Und auch dann wäre in Anbetracht der strukturellen Probleme in Deutschland für 2025 lediglich mit einer Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts um 1% zu rechnen.
„Vor dem Hintergrund der sich weiter verscharfenden Knappheit an Arbeitskräften wird das Potenzial für zukünftiges Wachstum auch über 2025 hinaus begrenzt sein“ sagt Prof. Dr. Michael Berlemann, wissenschaftlicher Direktor des HWWI. Seiner Einschatzung nach liegen die größten Chancen, diese Restriktion zu lockern in der Digitalisierung, der vermehrten Nutzung von künstlicher Intelligenz und der Automatisierung von Tatigkeiten, sowohl im Unternehmenssektor als auch in der öffentlichen Verwaltung.
Deutlich verbessert haben sich hingegen die Preisperspektiven. Die Inflation hat sich bereits im
Jahresverlauf 2023 erheblich verringert. Und trotz merklich steigender Arbeitskosten, die den weiteren Disinflationsprozess bremsen, wird für die Anstiegsrate des Lebenshaltungskostenindex in diesem und im nachsten Jahr mit 2 ¾ bzw. 2 ¼ % wieder eine Annäherung an die 2-Prozent-Marke erwartet.
Diese Prognose steht unter der Prämisse, dass sich die geopolitische und damit auch die welt-wirtschafte Lage nicht weiter verschlechtern und die Wirtschaftspolitik geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der inlandischen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft beschließt.
Quelle: www.hwwi.org