Seit 2013 befragt die Kloepfel Group jährlich deutsche Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Einkauf und Supply Chain Management. Dieses Jahr nahmen rund 1.300 Menschen teil. Der Report zeigt Gehaltsunterschiede und deren Ursachen auf, einschließlich länder- und branchenspezifischer Differenzen. Zudem wurden untersucht, ob und wie sich der Einsatz von KI auf das Gehalt auswirkt.
Durchschnittsgehalt nach Position
CPOs (Chief Procurement Officer) verdienen mit durchschnittlich 167.670 Euro pro Jahr generell am meisten.
Einkaufsleiter: Die Chefs einer Einkaufsabteilung finden im Schnitt 115.651 Euro pro Jahr.
Lead Buyer oder auch Commodity Manager: Erhalten im Durchschnitt 95.776 Euro.
Supply Chain Manager: Sie verdienen 105.410 Euro pro Jahr.
Projekteinkäufer: Sie bekommen im Schnitt 94.235 Euro.
Strategische Einkäufer: Sie verdienen 81.472 Euro im Jahr.
Operative Einkäufer: Mit durchschnittlich 57.544 Euro verdienen sie am wenigsten.
Gehalt nach Branchen
Über alle Karrierestufen hinweg gibt es für Einkäufer in der Pharmabranche durchschnittlich am meisten Gehalt. Danach folgen in der Rangliste die Konsumgüterindustrie Non-Food und Food, das Baugewerbe, der Handel und der Bereich Automotive.
Fast immer mehr Gehalt für Männer
Weiterhin zeigt sich im Einkauf leider, dass Männer in derselben Position fast immer mehr verdienen als Frauen. Über alle Positionen hinweg erhalten Männer im Durchschnitt 20 Prozent mehr Gehalt als ihre weiblichen Kollegen. Aber es scheint, ganz langsam eine positive Veränderung zu geben.
Mehr Dienstjahre bringen nicht automatisch mehr Gehalt
Mehr Dienstjahre führen nicht automatisch zu mehr Gehalt, besonders bei Einkäufern mit über 25 bis 30 Jahren Erfahrung. Jüngere Fachkräfte werden oft bevorzugt, da sie moderne Technologien und Arbeitsweisen besser beherrschen. Ältere Arbeitnehmer erreichen häufig ein Karriereplateau mit begrenzten Aufstiegsmöglichkeiten. Gehälter basieren zunehmend auf Leistung und Marktbedingungen statt auf Alter und Dienstjahren. Daher sollten Arbeitnehmer ihre Fähigkeiten kontinuierlich erweitern, um den sich verändernden Anforderungen gerecht zu werden.
Im Osten häufig niedrigere Gehälter
Im Osten werden Einkäufer oft schlechter bezahlt als im Westen, da auch Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung wirtschaftliche Unterschiede bestehen. Viele starke Unternehmen mit höheren Gehältern sind im Westen angesiedelt, was das allgemeine Gehaltsniveau dort anhebt. Der intensivere Wettbewerb um Fachkräfte in wirtschaftlich starken Regionen wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen führt ebenfalls zu höheren Gehältern. In Ostdeutschland ist der Wettbewerb weniger stark, was die Gehälter drückt. Zudem passen Arbeitgeber die Gehälter in Ostdeutschland an die dort niedrigeren Lebenshaltungskosten an, während in Westdeutschland die höheren Kosten höhere Gehälter erfordern.
Indirekter Einkauf häufig lukrativer
Im indirekten Einkauf sind fast immer höhere Gehälter erzielbar. In vielen Unternehmen hat der indirekte Einkauf häufig eine strategische Bedeutung, da die Beschaffung in diesem Bereich oft mit langfristigen Verträgen, großen Budgets und wichtigen Unternehmensfunktionen wie IT oder HR verbunden ist. Diese strategische Bedeutung kann dazu führen, dass Unternehmen bereit sind, höhere Gehälter zu zahlen.
Mehr Gehalt in Unternehmen mit KI
Noch wird erst in verhältnismäßig wenigen Unternehmen mit Künstlicher Intelligenz (KI) gearbeitet. Es zeigt sich allerdings, dass Einkäufer durchschnittlich mehr verdienen in Unternehmen, in denen bereits KI genutzt wird.
Controlling gut für das Gehalt
Bei Vorhandensein eines ganzheitlichen Controllings im Einkauf, verdienen die Einkäufer im Durchschnitt mehr. Ein umfassendes Controlling steigert die Motivation aber auch die Professionalität und die Sichtbarkeit bzw. die Stellung des Einkaufs im Unternehmen. Wichtig bei der Leistungsmessung sind Kennzahlen, die sich an den übergeordneten Zielen des Unternehmens orientieren.
Weiterbildung bringt Mehrwert
Thanh Duy Tran, Country Manager Kloepfel Consulting Deutschland, hält fest: „Ein Top-Gehalt kann durch Qualifizierungsmaßnahmen erreicht werden. Die Weiterbildung von Einkaufsmitarbeitern lohnt sich sowohl für den Arbeitgeber als auch für die Arbeitnehmer. Nach Durchlaufen einer Fortbildung verdienen Einkäufer in fast allen Positionen mehr als ihre Kollegen, die sich nicht weiterbilden und ihr erworbenes Know-how im Alltag einsetzen.“
Fazit
Alexander Hornikel, Country Manager Deutschland von Kloepfel Consulting, sagt zu den Ergebnissen des Einkäufer-Gehaltsreports 2024: „Der Gehaltsreport 2024 unterstreicht erneut, dass die Gehaltsentwicklung im Einkauf stark von der Branche, neuen Technologien und strategischer Ausrichtung abhängt. Unternehmen, die auf Weiterbildung und moderne Technologien setzen, schaffen die besten Voraussetzungen, um ihre Einkäufer langfristig erfolgreich und motiviert zu halten.“
Hier downloaden
Pressekontakt
Christian Fischer
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mobil: 0152-227-227-50
c.fischer@kloepfel-services.com