Die deutsche Industrie wird hochgefahren
- Produktion deutlich eingeschränkt
- 56 Prozent bewerten Zukunft Ihres Unternehmens als kritisch
- 81 Prozent kämpfen mit Lieferantenausfällen
- 75 Prozent haben logistische Probleme
- Versorgungslage mit Mundschutz und Co. eingeschränkt
- Einhaltung von Sicherheitsabständen oft schwierig
- Unternehmen verbünden sich
Wie gut kann die deutsche Industrie wieder produzieren? Was bremst ihre Produktion aus? Und inwiefern können die Firmen die Ausbreitung des Coronavirus intern eindämmen? Um dies herauszufinden, haben die Einkaufsberater der Kloepfel Group 268 Fach- und Führungskräfte der deutschen Industrie im Rahmen einer Online Blitzumfrage befragt. Die stichprobenartige Umfrage wurde branchenübergreifend vom 23.04.2020 bis zum 29.04.2020 durchgeführt.
Produktion deutlich eingeschränkt
Alle Befragten berichten, dass ihr Unternehmen wieder produziert. Jedoch ist die Produktion der deutschen Industrie deutlich eingeschränkt. Bei jedem vierten Teilnehmer produzieren die Unternehmen mit einer Auslastung von bis zu 30 Prozent. Bei 13 Prozent liegt die Auslastung der Produktion bei 50 Prozent. 38 Prozent berichten, dass ihr Unternehmen die Produktion auf bis zu 70 Prozent hochfahren konnte. Bei sechs Prozent sind es bis zu 90 Prozent. 18 Prozent berichten, dass ihr Unternehmen derzeit zu 100 Prozent produziert.
56 Prozent bewerten Zukunft Ihres Unternehmens als kritisch
56 Prozent der Teilnehmer berichten, dass das Hochfahren der Produktion ihr Unternehmen teilweise retten kann, da die Nachfrage aufgrund der Krise in Teilen eingebrochen ist. 31 Prozent der Befragten sind zuversichtlich und denken, dass die Zukunft ihres Unternehmens mit dem derzeitigen Anlaufen der Produktion gesichert ist. Unterdessen geben 13 Prozent an, dass sie hierzu derzeit keine Angaben machen können.
81 Prozent kämpfen mit Lieferantenausfällen
Knapp jeder fünfte Teilnehmer (19 Prozent) verzeichnet keine Schwierigkeiten durch Lieferantenausfälle. Jedoch sind Lieferantenausfälle für 69 Prozent teilweise ein Problem, um wieder wie vor der Krise produzieren zu können. 12 Prozent der Befragten sehen das Wegbrechen von Lieferanten als ein sehr großes Problem an.
75 Prozent haben logistische Probleme
Jeder Vierte berichtet, dass sein Unternehmen keine logistischen Probleme hat. Jedoch haben 68 Prozent der Teilnehmer teilweise Schwierigkeiten mit ihrer Logistik. Sieben Prozent berichten von großen Problemen.
Versorgungslage mit Mundschutz, Desinfektionsmittel und Einweghandschuhen eingeschränkt
Mundschutz
31 Prozent sehen die Bereitstellung von Mundschutz für die Mitarbeiter als unkritisch an. Hingegen sagt jeder zweite Teilnehmer, dass die Beschaffung von Mundschutz teilweise problematisch ist. Und 19 Prozent sehen die Versorgung von Mundschutz als ein großes Problem an.
Desinfektionsmittel
88 Prozent der Teilnehmer berichten, dass die Versorgung ihres Unternehmens mit Desinfektionsmitteln derzeit kein Problem ist. Nur zwölf Prozent teilen mit, dass dies aktuell schwierig ist.
Einweghandschuhe
Bei der Beschaffung von Einweghandschuhen sieht die große Mehrheit mit knapp dreiviertel aller Teilnehmer (74 Prozent) aktuell keine Probleme. Jeder Fünfte betrachtet die Ausstattung der Belegschaft mit Gummihandschuhen als unzureichend. Und sechs Prozent sehen große Probleme darin, die Mitarbeiter mit ausreichend Einweghandschuhen auszustatten.
Einhaltung von Sicherheitsabständen oft schwierig
Home-Office
Nur 19 Prozent sehen die Umsetzung von Home-Office als schwierig an. Alle anderen Fach- und Führungskräfte sehen hier kein Problem.
Getrennte Schichten
Die Wahrung von Sicherheitsabstand durch fest getrennte Schichten bewerten 56 Prozent als unkritisch, während 44 Prozent dies teilwiese schwierig finden.
Strikte Zonenregelungen
54 Prozent halten strikte Zonenregelungen zur Eindämmung des Coronavirus für umsetzbar. Jedoch sehen 30 Prozent dies als schwierig an und sechs Prozent finden, dass dies ein großes Problem ist.
Unternehmen verbünden sich
Marc Kloepfel, CEO der Kloepfel Group, stellt fest: „Es ist jetzt wichtig zusammenzuhalten. Vor der Krise war es ein No-Go, Externe hinter die eigenen Firmentore blicken zu lassen. Das ändert sich gerade. Viele Firmen verbünden sich und suchen gemeinsam Wege, um logistische Probleme oder Versorgungsengpässe zu lösen.“
Rückfragen telefonisch unter: 0152/227 227 50