Weiter steigender Rohölpreis
- HWWI-Gesamtindex stieg um 2,2 % (US-Dollarbasis)
- Rohöl verteuerte sich um 4,3 %
- Index für Nahrungs- und Genussmittel sank
(Hamburg) Im März stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex im Monatsdurchschnitt um 2,2 % (in Euro: +2,6 %) gegenüber dem Vormonat. Damit stiegen die Rohstoffpreise im letzten Monat weniger deutlich als im Februar 2019. Der HWWI-Rohstoffpreisindex stieg auf 119,2 Punkte (in Euro: 117,0 Punkte) und notierte damit um 2,3 % (in Euro: +6,7 %) niedriger als im März des letzten Jahres. Einzig der Index für Energierohstoffe konnte im März einen Zuwachs aufweisen und stieg um 2,7 % (in Euro: +3,1 %). Rohöl verteuerte sich im Monatsdurchschnitt um 4,3 % (in Euro: +4,7 %). Wie bereits in den beiden Vormonaten stiegen die Preise für Rohöl, währenddessen die Preise der beiden anderen Energierohstoffe sanken. Leichte Verluste verzeichnete der Index für Industrierohstoffe. Er fiel im März um 0,4 % (in Euro: ±0,0 %). Deutlich stärker fiel der Index für Nahrungs- und Genussmittel. Die Nahrungs- und Genussmittel verbilligten sich um 2,7 % (in Euro: -2,3 %). Der Index ohne Energie fiel um 1,2 % (in Euro: -0,7 %) und sank auf 111,7 Punkte (in Euro: 108,4 Punkte).
Index für Energierohstoffe: +2,7 % (in Euro: +3,1 %)
Im März stieg der Rohölpreis im Monatsdurchschnitt um 4,3 % (in Euro: +4,7 %) auf 64,02 US-Dollar (in Euro: 56,64) pro Barrel gegenüber dem Vormonat. Hohe Lagerbestände und die Unsicherheit im Vorfeld des OPEC+ am 17. und 18. April ließen den Preisanstieg weniger deutlich ausfallen als im Februar. Erneut verteuerten sich alle im Index gelisteten Referenzsorten. Den stärksten Preisanstieg verzeichnete dabei US-amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI). Es stieg um 5,7 % (in Euro: +6,2 %), nachdem es noch im Vormonat den geringsten Preisanstieg aufwies. Weiterhin liegt der Preis von WTI deutlich unter dem Preis vom März 2018, wohingegen die anderen beiden Sorten über diesem Preisniveau notieren.
Erneut sank der Erdgaspreis. Im Monatsdurchschnitt fiel der durchschnittliche Erdgaspreis um 4,7 % (in Euro: -4,3 %). Dabei verbilligte sich besonders europäisches Erdgas. Das Überangebot in Asien bewirkt die Umleitung von LNG nach Europa. Der Preis für europäisches Erdgas sank um 14,8 % (in Euro: -14,4 %) und damit weniger stark als im Vormonat. Hingegen stieg im Monatsdurchschnitt der Preis vom US-amerikanischen Erdgas um 4,8 % (in Euro: +4,7 %). Abermals sank im März der Preis für Kohle, jedoch weniger stark als in den beiden Vormonaten. Der Monatsdurchschnittspreis für Kohle fiel durchschnittlich um 2,8 % (in Euro: -2,3 %), wobei sich besonders deutlich südafrikanische Kohle verbilligte. Technische Probleme in hiesigen Kohlekraftwerken führten zu Nachfrageausfällen und damit zu sinkenden Preisen. Zudem wird die Nachfrage durch die Verzögerungen im Bau zweier neuer Kohlekraftwerke in Südafrika seit Jahren belastet. Insgesamt stieg der Index für Energierohstoffe um 2,7 % (in Euro: +3,1 %) auf 120,6 Punkte (in Euro: 118,4 Punkte). Nochmals kompensierte die Rohölpreissteigerung die Preisrückgänge der anderen beiden fossilen Energieträger.
Index für Industrierohstoffe: -0,4 % (in Euro: ±0,0 %)
Der Index für Industrierohstoffe ist in den Index für Agrarische Rohstoffe, den Index für NE-Metalle sowie den Index für Eisenerz und Stahlschrott untergliedert. Im März fiel der Index für Agrarische Rohstoffe im Monatsdurchschnitt um 0,5 % (in Euro: ±0,0 %). Der Preis für Kautschuk erhöhte sich um 6,6 % (in Euro: +7,1 %). Die drei größten Kautschukproduzenten der Welt – Thailand, Indonesien und Malaysia – vereinbarten Angebotsreduktionen, um den Kautschukpreis zu stabilisieren. Der Preis für Baumwolle stieg um 5,0 % (in Euro: +5,4 %), damit wird der Preisverfall vom Januar dieses Jahres wieder ausgeglichen. Durch den aktuellen Handelskonflikt zwischen den USA und China steigt die chinesische Nachfrage nach indischer Baumwolle. Eine Abwertung der indischen Rupie und eine hohe indische Inlandsnachfrage stützen weiterhin den positiven Preistrend. Der Preis für Schnittholz fiel im Monatsdurchschnitt um 6,5 % (in Euro: -6,1 %).
Nachdem im Februar alle NE-Metallpreise gestiegen waren, setzte sich dieser Preistrend für alle im Index vertretenen Metallsorten, bis auf Blei, auch im März fort. Im Monatsdurchschnitt fiel der Bleipreis um 0,3 % (in Euro: +0,1 %). Leichte Preissteigerungen konnten für Aluminium und Zinn beobachtet werden. Im Monatsdurchschnitt verteuerten sich Aluminium um 0,7 % (in Euro: +1,1 %) und Zinn um 0,9 % (in Euro: +1,3 %). Der Kupferpreis stieg um 2,8 % (in Euro: +3,2 %) und der Nickel verteuerte sich um 3,4 % (in Euro: +3,8 %). Besonders deutlich stieg der Preis für Zink aufgrund geringer Lagerbestände. Zink verteuerte sich um 5,6 % (in Euro: +6,1 %). Insgesamt stieg der Index für NE-Metalle um 1,8 % (in Euro: +2,3 %). Der Index für Eisenerz und Stahlschrott fiel um 3,3 % (in Euro: -2,9 %), wobei sich die Stahlschrott um 5,2 % (in Euro: -4,8 %) verbilligten. Insgesamt fiel der Index für Industrierohstoffe im Monatsdurchschnitt um -0,4 % (in Euro: ±0,0 %) auf 126,3 Punkte (in Euro: 124,0 Punkte)
Index für Nahrungs- und Genussmittel: -2,7 % (in Euro: -2,3 %)
Im Monatsdurchschnitt sind die Preise für Nahrungs- und Genussmittel gefallen. Besonders deutlich verbilligte sich Weizen. Fehlende Daten aufgrund des Shutdowns der US-amerikanischen Regierung behinderte die Prognose des Landwirtschaftsministeriums. Nach Beendigung des Shutdowns wurden im Laufe des Märzes die Analysen durchgeführt. Die geplanten Weizenanbauflächen in den USA sind größer als zunächst angenommen. Darüber hinaus bewirkt der warme Winter, dass die Erwartung an die zukünftigen Erntemengen steigt. Dagegen belastet der Bexit die Nachfrage durch die Unsicherheit über die weiteren Importmengen in das Vereinigte Königreich. Die Nachfrage nach US-amerikanischen Weizen wird durch die Transpazifische Partnerschaft (TTP) behindert, da Weizen verstärkt aus Kanada, Australien und der Europäischen Union (EU) nachgefragt wird. Der Weizenpreis fiel um 8,4 % (in Euro: -8,0 %). Nachdem der Palmölpreis im Februar deutlich gestiegen war, fiel er im März im Monatsdurchschnitt um 6,1 % (in Euro: -5,7 %). Hohe Lagerbestände und Bedenken über den Anbau und Verwendung von Palmöl belasten die Nachfrage. Zudem erwägt die EU, den Import von Palmöl zu sanktionieren. Die Preise für Kaffee und Kakao sanken im Monatsdurchschnitt stärker als im letzten Monat. Kaffee verbilligte sich um 3,2 % (in Euro: -2,8 %). Der Preis für Kakao fiel um 2,5 % (in Euro: -2,0 %). Insgesamt sank der Index für Nahrungs- und Genussmittel im Monatsdurchschnitt um 2,7 % (in Euro: -2,3 %) auf 87,4 Punkte (in Euro: 85,8 Punkte).